Meine Kollegin, die für uns die Anrufe im Büro annimmt, ist – verständlicherweise – ziemlich genervt von den vielen Anrufern, die keinen nützlichen Sinn haben. Soll heißen, in erster Linie von Telefon-Akquise, Anrufe von ausländischen Unternehmen, die sich auch über Wochen nicht abwimmeln lassen und unqualifizierten Bewerbern.
Leider wollen sich die Chefs oft nicht festlegen und einfach mal sagen, dass sie kein Interesse haben. So kommt es natürlich, dass die Anrufer mehrmals wieder anrufen, um erneut nachzufragen, wie denn der aktuelle Stand der Dinge wäre.
Weil es an manchen Tagen so schlimm ist, dass sie kaum zum Arbeiten kommt, entwickelt besagte Kollegin immer neue Strategien, um die Anrufer höflich, aber bestimmt, abzuwimmeln.
Inzwischen hat sie erkannt, dass man unliebsame Akquise besonders schnell los wird, wenn man es mit Gegen-Akquise versucht. Besonders schlecht für den Anrufer ist es dann, wenn er sich auch noch in unser Territorium vorwagt:
- Anrufer: Guten Tag, ich möchte gerne den Geschäftsführer sprechen.
Die Kollegin weiß natürlich schon alleine anhand dieser Einleitung, dass das die Sorte von Anrufer ist, die die Chefs gar nicht erst haben wollen.
- Kollegin: Der Geschäftsführer ist in einer Besprechung. Worum geht es denn?
- Anrufer: Wir habe da eine ganz tolle Agentur-Software für Sie.
- Kollegin: Danke, wir entwickeln selber eine Agentur-Software.
Das entspricht übrigens tatsächlich der Wahrheit.
- Kollegin: Die ist ganz aktuell in Entwicklung. Wollen Sie die mal ausprobieren?
- Anrufer: [Irritiert] Ja, aber wollen Sie unsere Software denn nicht kennen lernen?
- Kollegin: Nein, wollen wir nicht. Mit unserer Software kann die sowieso nicht mithalten. Guten Tag.
Spiel, Satz und Sieg.
🙂