Das Kaninchen, das leben wollte

Schlechter Start ins neue Jahr

Nun ist es also so weit. Ich muss mich von meinem Kaninchen Sammy verabschieden.

Er hat es auf ein stolzes Alter von 11,5 Jahren gebracht. Das entspricht in etwa 115 Menschenjahren – damit schlägt er sogar Jopi Heesters.

Selbst unsere Tierärztin, die Sammy zusammen mit uns durch Dick und Dünn begleitet hatte, konnte kaum glauben, wie lange der kleine Wicht durch gehalten hatte. Sie nannte es ein „kleines Wunder„.

Gegen alle Widrigkeiten

Man könnte wirklich denken, dass das Schicksal gegen Sammy war:

  • Er ist zu mir gekommen, nachdem er jemandem auf offener Straße zugelaufen war. Ob ihn jemand ausgesetzt hat oder ob er selber ausgebüchst war, das werde ich wohl nie erfahren.
  • Er litt unter chronischem Schnupfen.
  • Seine Lunge war zu klein gewachsen.
  • In seinem Letzten Jahr war seine Verdauung so empfindlich, dass er nur noch ganz wenige Dinge essen konnte ohne Durchfal zu bekommen.
  • In den letzten 5 Jahren hatte er mehrmals Phasen, in denen es ihm nicht gut ging und wir bangen mussten ob er durch käme. Mit viel Geduld und liebevoller Pflege konnten wir ihn aber stets wieder aufbauen. Das war nur möglich, weil er selber weiter machen wollte.

Der Kleine war wirklich ein Kämpfer! Andere hätten irgendwann einfach aufgehört zu essen und hätten sich selbst aufgegeben.

Aber nicht Sammy!

Nachruf

Nun ist er am Samstag, dem 04.01.2014 verstorben.

Er hat seine beiden Gefährtinnen Pferdchen um 3 Jahre und Nelly um 2 Jahre überlebt. Beide wurden etwa 9,5 Jahre alt, was ebenfalls überdurchschnittlich für Kaninchen ist.

Nach seiner Trauerzeit, vor allem nach Nellys Tod, kam er jedoch zurück und blühte noch einmal auf.

Zweiter Frühling

Besonders glücklich machte es uns, dass er den Kontakt zu uns Menschen wieder zurück fand. Solange er seine Frauen hatte, waren die einfach wichtiger.

Selbst letzte Woche noch hatte er einen Heidenspaß daran, nachts heimlich durch das Zimmer zu schleichen und einen Papierstapel zu zerrupfen. Als wir ihm auf die Schliche kamen, schüttelte er übermütig das Köpfchen und hüpfte stolz davon.

Der Abschied

Am Ende wurde Sammy wohl seine Erkältung zum Verhängnis und der Schnupfen, der mit ihr kam.

Er hatte tapfer gegen seine Krankheit gekämpft und selbst in den letzten Stunden, als er so schwach war, dass er kaum noch selber stehen konnte, zeigte der kleine Dickkopf ganz klar, was wir für ihn auf seinem letzten Weg noch tun durften und was nicht.

Lebe wohl und ruhe in Frieden, mein kleiner Freund. Wir werden Dich sehr vermissen.

Pferdchen und Nelly haben sicherlich schon auf Dich gewartet.

Wir vermissen Euch alle Drei.

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