Der Film wurde ja schon viel diskutiert, und vermutlich wurde auch schon alles gesagt.
Deswegen halte ich meine 2 Cents dazu kurz. Der Film hat mir durchaus gefallen. Als Actionfilm, wohlbemerkt. Aber wie ein Bond fühlte es sich irgendwie nicht an.
Eben habe ich „GoldenEye“ gesehen und es wurde mir schlagartig mir klar, was den Unterschied ausmacht.
Ein Wort: Q
Klar habe ich beim Ansehen von „Casino Royale“ gemerkt, dass Q und seine technischen Spielereien fehlten. Aber eben erst wurde mir klar, dass das Fehlen seines Labors ganz erheblich zu der „nicht-Bond“-Atmosphäre beitrug.
Was habe ich eben gelacht, während Bond und Q durch das Labor gingen und vor allem im Hintergrund das Geschehen beobachtete. Da ist der trockene Humor von Q, der mit einem Gipsbein im Rollstuhl anrollt.
Bond: „Na, Ski-Unfall gehabt?“
Q: [Schießt eine Rakete aus dem Gips-Fuß] „Nein. Jagdunfall!“
Oder der Mitarbeiter, der in einer Telefonzelle den Hörer abnimmt und dann überraschend von einer Art Airbag an die Scheibe gepresst wird. Etwas später wird die Telefonzelle abtransportiert, der arme Mann klemmt dabei immer noch wimmernd an der Scheibe – und niemand im Labor beachtet ihn dabei.
Dann ist da der Schleudersitz, der anscheinend zu stark eingestellt ist. Im Hintergrund hört man ihn hart aufschlagen und das Klappern und Scheppern von Gegenständen, die dabei kaputt gehen.
Zu guter Letzt begutachtet Bond ein langes Sandwich (heutzutage in Neu-Deutsch: ein „Sub“ 🙂 ), und der Zuschauer fragt sich bereits, welche originelle Waffe sich wohl darin befinden mag. Am Ende entpuppt es sich dann aber doch bloß als Qs Mittagessen…
So muss ein Bond sein.