Vielleicht kommt es mir bloß so vor, weil ich bisher dem Thema Politik eher aus dem Weg gegangen war, vielleicht bilde ich es mir aber doch nicht ein.
Ich habe den Eindruck, dass die Methoden des Wahlkampfs sich in diesem Jahr verändert haben. Obwohl altbekannte Elemente verwendet werden, wurden diese gegenüber den Vorjahren variiert.
- Die kleinen Plakate, die an den Straßenlaternen hängen, haben sich vervielfacht. War es früher nur jeweils ein Plakat, von denen uns dutzendfach hintereinander aufgehängte Grinsegesichter von Personen, die wir noch nie zuvor gesehen haben aber trotzdem wählen sollen (als wäre das nicht schon absurd genug), die aus langen Straßen Freilicht-Galerien machten, so hängen nun bis zu drei davon an einer Laterne.
Ein Fußgänger, der zwischen derart behängten Laternen abends im Dunkeln über die Fahrbahn wechseln möchte, läuft ernsthaft in Gefahr, von dem Schilderwald vollkommen verdeckt zu werden!
- Die FDP hat neuerdings alte Medien wieder entdeckt:
– Beleuchteten Werbeflächen an Bus- und Bahnhaltestellen.
– Auf Litfaßsäulen prangen sie in Lebensgröße und präsentieren sich wie Kino-Stars.
Mit dem Trick, die Haltestellenwerbung zu nutzen, sind die Liberalen sogar der sonst so erfahrenen Kino-Industrie einen Schritt voraus.
- Die Piratenpartei bildet um sich herum eine regelrechte Fan-Basis ihrer potentiellen Wählerschaft.Dafür veröffentlicht sie regelrechte Merchandising-Produkte, T-Shirts zum Beispiel.
Vor einigen Tagen sah ich sogar ein 2-Meter langes Banner vom Balkon eines Nachbarn herunter hängen.
Apropos Piraten: Den Gipfel der Absurdität allerdings haben wir erreicht, wie ich finde, mit:
- … dem Piraten-Salzteig
sowie den Bastelbögen der Piratenartei:
- Piraten Grundausrüstung (diese allerdings war wohl eher ein „Fan-Projekt“)
- Piratenwürfel
- Faltvorlage für das Piratenschiff
Immerhin, so kann der potentielle Wähler zumindest wieder „etwas tun„. 😉