82 Millionen Terroristen in Deutschland gesichtet

„1984 war nicht als Anleitung gedacht“
(T-Shirt Aufdruck der Piratenpartei)

Kurz vor der Bundestagswahl seht Euch noch einmal die Videos auf diesen beiden Seiten an:

Beide Videos zeigen deutlich, wenn auch in satirischer Darstellung, was unsere Regierung gerade tut, um Daten über jeden in unserem Land zu sammeln und unsere Privatsphäre massiv zu beschneiden.

Passend dazu lest gleich auch den Artikel von tagesschau.de, der heute erst erschienen ist:
Polizeiaufgaben für den Verfassungsschutz?

Hiernach fordert das Bundesinnenministerium mehr Rechte für sich, die bisher nur für polizeiliche Aufgaben gedacht waren.

Unter anderem sollen ihm beispielsweise die Informationen aus der Vorratsdatenspeicherung zugänglich gemacht werden.

Oder ein genetischer Fingerabdruck soll dann auch schon von Kleinkriminellen gemacht werden. Sind nun also auch Ladendiebe schon Schwerverbrecher?!?

Der Kommentar des Ministeriumssprechers Bruno Kahl ist auch nicht gerade beruhigend. Er versucht zwar, die Wogen zu glätten, indem er das im Artikel erwähnte Papier nur „eine Art Wunschzettel“ nennt. Wenn man diese Aussage aber weiter denkt, bedeutet das aber auch, dass es Regierende gibt, die diese Wünsche ernsthaft hegen!

Kahl weiter: „Es sei nur im Auftrag von Referatsleitern aufgeschrieben worden, was man in der laufenden Legislaturperiode nicht geschafft habe.“

Dann denkt bitte mal weiter darüber nach, was dieser letzte abschließende Satz wohl bedeutet: Es bedeutet, dass alle diese Dinge, die im Ministeriumspaper gefordert sind, schon innerhalb der letzten vier Jahre hätten umgesetzt werden sollen.

Privatsphäre ist kein Schwerverbrechen!
Wie ich also schon sagte, denkt bei der Bundestagswahl am Sonntag genau nach, welche Partei Ihr wählen wollt. Wollen wir wirklich noch mehr Freiheiten ohne jeden Gegenwert aufgeben?

„Wer bereit ist Sicherheit gegen Freiheit zu tauschen wird beides verlieren.“
(Benjamin Franklin)

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Weitere Absurditäten des Wahlkampfs 2009

Vielleicht kommt es mir bloß so vor, weil ich bisher dem Thema Politik eher aus dem Weg gegangen war, vielleicht bilde ich es mir aber doch nicht ein.

Ich habe den Eindruck, dass die Methoden des Wahlkampfs sich in diesem Jahr verändert haben. Obwohl altbekannte Elemente verwendet werden, wurden diese gegenüber den Vorjahren variiert.

  • Die kleinen Plakate, die an den Straßenlaternen hängen, haben sich vervielfacht. War es früher nur jeweils ein Plakat, von denen uns dutzendfach hintereinander aufgehängte Grinsegesichter von Personen, die wir noch nie zuvor gesehen haben aber trotzdem wählen sollen (als wäre das nicht schon absurd genug), die aus langen Straßen Freilicht-Galerien machten, so hängen nun bis zu drei davon an einer Laterne.

Ein Fußgänger, der zwischen derart behängten Laternen abends im Dunkeln über die Fahrbahn wechseln möchte, läuft ernsthaft in Gefahr, von dem Schilderwald vollkommen verdeckt zu werden!

  • Die FDP hat neuerdings alte Medien wieder entdeckt:
    – Beleuchteten Werbeflächen an Bus- und Bahnhaltestellen.
    – Auf Litfaßsäulen prangen sie in Lebensgröße und präsentieren sich wie Kino-Stars.

Mit dem Trick, die Haltestellenwerbung zu nutzen, sind die Liberalen sogar der sonst so erfahrenen Kino-Industrie einen Schritt voraus.

  • Die Piratenpartei bildet um sich herum eine regelrechte Fan-Basis ihrer potentiellen Wählerschaft.Dafür veröffentlicht sie regelrechte Merchandising-Produkte, T-Shirts zum Beispiel.

Vor einigen Tagen sah ich sogar ein 2-Meter langes Banner vom Balkon eines Nachbarn herunter hängen.

Apropos Piraten: Den Gipfel der Absurdität allerdings haben wir erreicht, wie ich finde, mit:

sowie den Bastelbögen der Piratenartei:

Immerhin, so kann der potentielle Wähler zumindest wieder „etwas tun„. 😉

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Von der Garagenfirma bis in den Bundestag

Ich hatte ja gerade kürzlich erst meine Meinung über Unsinn des Wahlkampfs und die Mü(n)digkeit der Wähler zum Besten gegeben.

In diesem Sinne kann ich alle Wähler nur bitten, wählt mit Sinn und Verstand.

„Die habe ich immer schon gewählt.
Wählt Parteien nicht nur aus reiner Gewohnheit: Wenn man Parteien ihre Stimme gibt, obwohl man mit ihnen nicht zufrieden war, werden sie sich NIEMALS ändern!

„Stimmen an andere kleine Parteien sind verschenkte Stimmen.“
Wählt nicht nur aus Resignation eine der „großen“ Parteien: Jede Partei muss klein anfangen.

Denkt mal an die Grünen/ Bündnis 90. Damals wurde sie belächelt, heute ist der Bundestag ohne sie kaum mehr vorstellbar.

Oder ein aktuelleres Beispiel: Piratenpartei.
Obwohl sie schon mehrere Jahre existiert, ist sie vor allem erst zur Europawahl ins Rampenlicht der Medien gerückt. Und, nun, da sie von vielen erstmals wahrgenommen werden, berichten mir viele von ihnen, dass sie deren Ziele sehr wichtig finden – und sogar in Erwägung ziehen, die Piraten zu wählen.

Andere Beispiele:
Microsoft hat als Garagenfirma begonnen, Google und Hewlett-Packard ebenso. Heute sind sie Weltmarktführer in ihren jeweiligen Bereichen.

Wie das möglich ist?
Weil ihnen jemand zugehört hat.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Hört genau zu, welche Partei was zu sagen hat und denkt darüber nach!
Blickt über den Tellerrand der Gewohnheit hinaus.
Gebt vielleicht auch „kleinen“ Parteien mal eine Chance.

Vielleicht werden diese in ein paar Jahren genauso fest im Bundestag sitzen und dann auch Eure Interessen vertreten! Aber dafür müsst Ihr ihnen Eure Stimme geben.

[Nachtrag]
Wer über seine Wahl nachgedacht hat und dann immer noch eine der „großen“ wählen möchte der soll es natürlich gerne tun. Ich will hier keine Lanze für kleine Parteien im allgemeinen brechen, sondern dafür, dass wir die Kreuze nicht einfach deswegen irgendwo machen, weil Partei X mehr und hübschere Plakate aufgehängt hat oder Hände geschüttelt oder uns zugewunken hat.

Worum es mir geht, ist lediglich, dass wir uns unserer Wahl bewusst sind und wissen, warum wir unsere Wahl so-oder-so treffen. Dann sind wir mündige Wähler.

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Wahlkampf und Wähler

„Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler.“
(Winston Churchill)

Eigentlich möchte ich diesen Blog lieber frei von Politik halten, aber der Bundestagswahl kann man ja kaum entfliehen. Darum muss ich doch noch ein paar Gedanken los werden. Vielleicht sogar in mehreren Posts, mal sehen.

Ich staune immer wieder über das Prinzip Wahlkampf.

Kurz vor der Wahl werden wie immer noch schnell ein paar tolle Themen in die politische Diskussion des Landes eingebracht, damit die Parteien noch schnell publikumswirksam noch „etwas getan haben„.

Nicht selten spielt ihnen dabei noch das „Sommerloch“ der Nachrichten in die Hände. Jedes Jahr gibt es 1-2 vorherrschende Themen in den Nachrichten, die Mangels weiterer Neuigkeiten unverhältnismäßig aufgebauscht werden. Und gleich nach der politischen Sommerpause sind die Politiker eifrig bei der Sache und beschließen vorschnelle und wenig durchdachte neue Gesetze- medienwirksam aufbereitet versteht sich.

Dann sind da noch die ganzen Wahlplakate, die allerorten aufgehängt werden. Beinahe alle zeigen Gesichter, die man noch nie gesehen hat, nicht kennt und auf der Straße nicht wiedererkennen würde, selbst wenn sie einen versehentlich anrempeln.

Aber solche Leute sollen wir wählen…?

So blöd wäre doch niemand in anderen Bereichen des Lebens. Wer würde im Verein oder Betriebsrat oder sonstwo jemanden in ein Amt wählen, den man gar nicht kennt?

In der Politik scheint es wohl zu funktionieren.

Schlimm finde ich auch, dass die Politiker und Parteien kurz vor einer Wahl, egal in welcher Größenordnung, immer wieder diesen Wahlkampf-Tamtam veranstalten.
Dabei wird Zeit und Geld investiert. Viel Geld, das unser Land sicherlich besser anlegen könnte.

Es wird posiert, in Kameras gelächelt, Interviews gegeben, Hände geschüttelt und fremde Babies geküsst, damit sich die Politiker besonders volksnahe geben können.

Geht es eigentlich nur mir so, wenn ich denke, dass sie für all das bereits ganze VIER Jahre Zeiten hatten?

Meine Geschichtslehrerin nannte solche Leute früher „Saisonarbeiter“ und wies darauf hin, dass sie das sehr wohl merken und auch nicht honorieren würde. Die Schüler hätten ein ganzen Jahr und nicht nur die letzten 3 Monate Zeit, gute Zensuren zu verdienen.

Bei vielen Wählern scheint diese Erkenntnis noch nicht durchgedrungen zu sein.

Am allerschlimmsten aber finde ich, dass der Wahlkampf tatsächlich zu funktionieren scheint.

Die selben Wähler, die während der ganzen Legislaturperiode meckern, wie schlimm alles doch wäre, gehen immer wieder zur Urne und wählen am Ende doch die immer selben Parteien, mit denen sie schon seit vielen Jahren unzufrieden sind. Denken sie: „Vielleicht machen sie es dieses mal besser?“ Ist mir noch nicht so ganz klar geworden.

Beliebt ist ja auch: „Ich habe immer diese Partei gewählt, also werde ich sie wieder wählen.
Ob man Politik so mündig mitbestimmt?

Wird es bei der anstehenden Bundestagswahl besser?
Ich zweifele.

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Chatbot zum Zweiten

Da ich eben beim Thema Chatbots war, fällt mir noch ein anderer Bot ein, den ich eigentlich sogar etwas lustiger fand.

Und zwar Eve, die nette Empfangsdame auf der Homepage vom YelloStrom.

Eve ist als Chatbot etwas intelligenter als der Adler, sie kann sich sogar mehrere Eingaben des Surfers merken und hat auch einen gewissen „eigenen“ Charakter: Wenn man sie mehrmals beleidigt lässt sie einen einfach stehen und verschwindet. Entschuldigt man sich anschließend wieder bei ihr, kommt sie zurück – wenn man es nicht übertrieben hat. 😉

Und wenn man ganz, ganz nett darum bittet, ist sie vielleicht sogar bereit, auch mal den Pullover auszuziehen…

Versucht das mal mit dem Bundestagsadler… Der ist so staubtrocken wie die Politiker, die sich ständig um ihn herum scharen.

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Bundestagsadler beantwortet alle Fragen

Es ist so weit.
Die Sommerpause hält im
Bundestag Einzug. Damit der Plenarsaal aber nicht wegen Nichtnutzung einstaubt, bleibt immerhin einer „zuhause“: Bundestagsadler
(JavaScript muss aktiv sein.)

Der Adler ist sich für keine Antwort zu schade, testet ihn einfach mal. Man kann sich richtig mit ihm unterhalten, denn der Adler ist ein sogenannter Chatbot.

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Wacken – Where no man has gone before

Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich von den Dimensionen des Wacken Open Air Festivals schwer beeindruckt war (bin).

Ein Dialog, den ich mit meinem Kumpel hatte, als wir durch den „Metal Market“ stöberten, fasst es ziemlich gut zusammen:

 

Ich: Hier geht es ja auch noch weiter!
Er: In Wacken geht es IMMER noch weiter!

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Wacken Open Air 2009 – Wrestling

Nachtrag zu meinem vorigen Post.

Bei YouTube gibt es mittlerweile auch einen kurzen Clip vom letzten Tag beim Bullhead City Wrestling während des Wacken Open Air:

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Wacken Open Air 2009

Bis vor knapp zwei Jahren hatte ich noch nie vom größten Metal Open Air Festival (offizielle Homepage hier, Wikipedia-Eintrag hier) gehört.

Erstmals wurde ich durch den Dokumentar-Film „Full Metal Village“ auf dieses kleine Örtchen, irgendwo im Nirgendwo Schleswig-Holsteins, aufmerksam.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich jemals nach Wacken fahren würde, lag irgendwo bei unter Null. Trotz einer leichten „rockigen“ Musik-Ader bin ich trotzdem weit von der typischen Zielgruppe entfernt, ich bin auch kein „Metalhead“, ich bin kein Festival-Gänger, nicht einmal ein besonderer Party-Gänger. Von der Liste der Bands, die in diesem Jahr auftreten, kenne ich gerade einmal 2.

Trotzdem war ich in diesem Jahr dabei.
Das war der Hammer!

Ein Event mit wahnsinnigen Dimensionen. Ich bin immer noch beeindruckt von der Ausdehnung des Geländes, von den Menschenmengen, von der Organisation, und… und… und…

Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr während des Festivals Wrestling-Shows im Programm. Grund genug für mich, dort vorbei zu schauen. 🙂

Die Leute, die sich das Wrestling während des Festivals ansahen, waren vermutlich längst nicht nur regelmäßige Zuschauer – aber doch eine ganze Menge davon. Viele der Chants (Sprechchöre) zeugten davon, dass wohl viele ECW Fans unter ihnen waren.

Jede Show hatte eine super Stimmung und machte super viel Spaß. Die Leute gingen richtig mit den Matches mit und jubelten oder buhten aus Leibeskräften. Wenn ihnen etwas nicht gefiel, dann wurden sogar Getränkedosen und -flaschen in den Ring geworfen.

Auch wenn ich eine solche Müllentsorgung nicht gut heißen kann, so zeugte es doch von der Begeisterung, mit der die Leute dabei waren!

Ich muss sagen, der Wacken-Besuch hat sich wirklich gelohnt!

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Kaffee-Bringdienst

Ganz klar einer dieser „Blog-Momente„:

Meine Kollegin hatte ihre Kaffee-Tasse in der Küche stehen lassen.

Während sie gerade bei mir im Büro steht, kommt irgendwann unser Chef um die Ecke und bringt ihr die Tasse Kaffee hinterher (Sie benutzt stets eine ganz bestimmte Tasse, deswegen war der Besitzer leicht zu erraten).

Sie schaut kurz in die Tasse und stellt fest:
„Da ist keine Milch drin.“

Unser Chef entschuldigt sich und greift bereits wieder nach der Tasse, um sie wieder in die Küche mitzunehmen.

Erst die Beteuerung meiner Kollegin, sie habe nur einen Scherz gemacht, kann ihn davon abhalten.

Man muss diesen Chef einfach gerne haben, oder? 🙂

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