Starke Hand im EU-Wettbewerb

Eigentlich wollte ich es vermeiden, politische Themen oder gar meine Meinung dazu in diesem Blog zu veröffentlichen. Aber ich möchte mal eine Ausnahme machen.

In der Regel fasst sich das „gemeine“ Volk an den Kopf, wenn es um die Entschlüsse, Meinungen oder gesetzliche Festlegungen vieler Politiker geht. Das gilt sowohl für die jeweils nationalen wie auch EU-Politiker – das gilt so sicher nicht nur für das ewig nörgelnde und jammernde Deutschland. Nur zu oft scheinen die Hintergründe oder Denkweisen unserer Oberen nur bedingt nachvollziehbar (z.B. Abschuss von Bär Bruno) oder weltfremd (bahnfahrender Umweltminister, der seinen Wagen neben der Bahn hinterher fahren lässt).

Brüssel

Eine Person, die sich, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach, wohltuend aus der Masse hervorhebt, ist EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes.
Homepage: http://ec.europa.eu/commission_barroso/kroes/index_en.html

Kroes war 2004 eine wichtige Schlüsselfigur in dem spektakulären Kartellverfahren gegen Microsoft. (Zahlreiche Meldungen dazu u.a. im Heise Newsticker). Damals wurde ein Rekord-Bußgeld von 497,2 Millionen Euro verhängt. Die Meldung ging damals durch sämtliche Medien.

Auch in der Folgezeit ließ sie sich nicht von Microsoft auf der Nase herumtanzen, als Microsoft bei der Einhaltung der Auflagen herum zickte und drohte mit Strafen von weiteren 2 Millionen Euro – pro Tag!

Kampf der Musikindustrie

Doch Kroes gibt sich nicht damit zufrieden, nur Microsoft längst nötige Grenzen aufzuzeigen. Es neues Angriffsziel: iTunes.

Gerade erst schien Apple sich aus den gröbsten Vorwürfen heraus zu winden, die gegen das zu restriktive Digital-Rights-Management (DRM) der über iTunes bezogenen Inhalte protestierten.

Doch nun kommt der nächste Vorwurf, der auf
Marktabschottung in Europa lautet.
Den iTunes Kunden sei es nicht möglich, in den iStores eines anderen Landes einzukaufen. Dadurch sei es möglich, in jedem Land unterschiedliche Preisniveaus zu etablieren, die die Kunden dann in den höherpreisigen Ländern benachteilige.
Eine solche Handels-Abgrenzung entspricht nicht den EU Vorgaben.

Und damit logischerweise betrifft es nicht nur Apple allein, sondern natürlich deren Geschäftspartner. Sprich, auch eine Reihe der größeren Musikkonzene. Namen wurden noch nicht offiziell genannt, das wird sicherlich noch kommen.
(Quelle: Heise Newsticker)

Mutig, mutig

Dass die Musikindustrie einen enormen Einfluss hat, war ja schon des öfteren zu beobachten. Deren harmloseste Folge davon ist wohl, dass inzwischen jeder Kino-Geher vor dem Hauptfilm daran erinnert wird, dass er schon mit einem Bein im Gefängnis steht.

Zurück zum Thema.
Ich ziehe meinen Hut vor Neelie Kroes, die sich nicht scheut gegen die riesigen Konzerne anzutreten, vor denen so viele andere kuschen. Sie lässt sich nicht von deren Marktmacht beeindrucken, sondern setzt sich durch.

Respekt!

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Verstehe einer die Japaner!

Die japanische Sprache zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass viele Vokabeln mehrdeutig sind. Deren genaue Bedeutung erschließt sich dann typischerweise erst im Kontext. In seltenen Extremfällen müssen selbst Japaner dem Gesprächspartner mit dem Finger das passende Schriftzeichen auf die Hand malen, um zu erklären, was sie eigentlich meinen.

Tolle Voraussetzung, um eine Sprache zu lernen, was?

Während ich also eben versuchte, mein Minimal-Japanisch aufzubessern, indem ich mühsam Texte Zeichen für Zeichen zu übersetzen, stieß ich auf das Wort なお (sprich:nao). Dessen Bedeutung ist:

  • mehr
  • weniger
  • noch mehr
  • noch weniger

(Quelle: WaDoKu, freies Wörterbuch JP DE)

Gegensätzlicher können Bedeutungen doch wohl nicht sein, oder???

Das entspricht in etwa der gleichen Situation, als ob man von der Freundin die Bitte erhielte: „Bitte bereite mir eine heißkalte Badewanne vor.
Muss ich extra erwähnen, dass eine solche unklare Anweisung zwangläufig zu einer Katastrophe führt?

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Wort des Tages

Das Wort meines heutigen Tages ist ganz klar Product Placement.

Während ich diese Zeielen Schreibe, läuft im TV der Film „I, Robot“ mit Will Smith.
Offensichtlich war den Produzenten schon früh klar, was für ein teurer Film das werden würde. Anders kann ich mir nicht erklären, wie diese extrem massive Ansammlungen von Firemenlogos und Markennamen zu begründen wäre.

Ich weiß, es ist schon lange in Filmen üblich, das eine oder andere Markenprodukt deutlich in die Kamera zu halten. Aber I, Robot schießt dabei, soweit ich das bisher gesehen habe, echt den Vogel ab. Schon die ersten 5 Minuten schlagen in der Summe der gezeigten Logos die Anzahl sämtlicher Mitsubishi Autos in allen Jacki Chan Filmen zusammen.

Kein Wunder, dass heutige Teenies unter dem Glauben aufwachsen, steht die neuesten und teuersten Markenprodukte kaufen zu müssen, wenn Ihnen so ein Verhalten von den großen Stars vorgelebt wird – und sei es auch nur in der fiktiven Welt von Hollywoods Leinwänden.

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Wort des Tages

Da meine Post-Frequenz etwas zu wünschen übrig lässt, habe ich mir überlegt, das „Wort des Tages“ einzuführen.

Dabei handelt es sich dann um ein einzelnes Wort oder vielleicht auch eine ganze Redewendung, die mir an dem jeweiligen Tag besonders auffiel.

Den Anfang ein Zitat aus einem Radiointerview mit einem Psychiater, der sich politisch korrekt ausdrücken wollte. Während der durchschnittliche Stammtisch-Psychologe wohl eher das Wort „strunzdumm“ verwenden würde, so heißt die offizielle Version anscheinend „intelligenzgemindert„.

Erinnert mich stark an die schon etwas betagte Formulierung „intelligenzresistent„.

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Renaissance der 80er in der Werbung

Während im modischen Bereich die 80er Jahre schon so lange wieder „in“ sind, dass sie allmählich wieder verschwindet, hat die Werbung sie gerade jetzt erst wieder für sich entdeckt.

Plötzlich ermittelt wieder der dicke Privatedetektiv nach Brillen, die günstiger als die von Fielmann sein sollen und die Entenjäger fallen mit KtiKat immer noch auf die Entenpfeifen des anderen herein.

Die Spots von früher sind 1:1 unverändert wieder im Programm.
Das ist mal kosteneffektives Recycling, was? Fällt den Kreativabteilungen nichts neues mehr ein?

Wollen wir hoffen, falls uns unkreative Werbemenschen wieder aufgewärmte, alte Clips zumuten, dass sie dann wenigstens wieder welche von den unterhaltsameren Clips ausgewählt werden. Wie man in diversen Sendungen über Werbung aus aller Welt sehen kann, kann Werbung auch Spaß machen.

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Update-Spaß

Es ist tröstlich, dass nicht nur ich Probleme (auf der Arbeit) mit von mir zu liefernden Updates habe. Auch Microsoft hat anscheinend einiges zu tun:

Soeben wollte ich den Windows Media Player 11 installieren. Dessen Setup dazu hatte ich kürzlich bereits für meine Mutter herunter geladen, die sich sonst dank einer ISDN Anbindung einen mehrstündigen Wolf geladen hätte.

Aber siehe da, beim Start der Setup-Datei bekam ich die Meldung:
„Diese Windows-Version wird nicht unterstützt. Für Windows Media Center Edition installieren Sie bitte zuerst das Update Rollup 2 für Windows Media Center Edition 2005.“

Schlussfolgerung 1:
Es muss wohl schon einmal ein Update Rollup 1 gegeben haben. Das hat aber anscheinend nicht ausgereicht, sonst hätten wir nicht schon das 2. vorliegen.

Schlussfolgerung 2:
Ich habe keine Ahnung was eigentlich ein Update Rollup von einem normalen Update unterscheidet.

Weiter geht’s.
Gesagt – getan.
Das Update Rollup 2 herunter geladen (zwischendurch schmierte mir dann auch noch die Drahtlosverbindung zum Internet ab) und installiert. Kaum, dass das Setup fertig war, poppte auch schon die nächste Meldung auf: „Es sind neue Updates verfügbar.“

Schlussfolgerung 3:
Das Update Rollup 2 reicht immer noch nicht. Microsoft bietet bereits ein Update zum Update an.

Update des Updates
Also schön, anscheinend haben sich noch Lücken oder Fehler in das Update geschlichen. So etwas kann vorkommen, wir sind ja alle nur Menschen. Trotzdem bietet es erst einmal kein gutes Bild. Aber machen wir einfach weiter.

Nach dem Update soll ich den PC neu starten. Und was erscheint nach dem Neustart?

„Es sind neue Updates verfügbar.“
Microsoft hat ein weiteres Update parat, um eine Sicherheitslücke beim Abspielen von DRM- (Digital Rights Management) geschützten Medien zu stopfen.
Und noch eines, das allen empfohlen wird, die das Update des Updates eingespielt haben. Der Informationstext spricht es zwar nicht explizit aus, aber wenn man ihn genau liest, wird deutlich das besagtes Update des Update-Updates dringend (!) empfohlen wird.

Ich glaube, ich spinne.
Oder vielmehr:

Schlussfolgerung 4:
Die spinnen, die Redmonder.

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Nachtrag zu Casino Royale

Zur Sekunde ist mir aufgefallen, dass es bereits 1967 einen James Bond Film mit dem Titel „Casino Royale“ gab:
Hier die Information von der IMDB:
http://www.imdb.com/title/tt0061452/

David Niven war einfach schneller als Daniel Craig. 🙂

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Warum ist Casino Royale kein „James Bond“?

Der Film wurde ja schon viel diskutiert, und vermutlich wurde auch schon alles gesagt.
Deswegen halte ich meine 2 Cents dazu kurz. Der Film hat mir durchaus gefallen. Als Actionfilm, wohlbemerkt. Aber wie ein Bond fühlte es sich irgendwie nicht an.

Eben habe ich „GoldenEye“ gesehen und es wurde mir schlagartig mir klar, was den Unterschied ausmacht.

Ein Wort: Q
Klar habe ich beim Ansehen von „Casino Royale“ gemerkt, dass Q und seine technischen Spielereien fehlten. Aber eben erst wurde mir klar, dass das Fehlen seines Labors ganz erheblich zu der „nicht-Bond“-Atmosphäre beitrug.

Was habe ich eben gelacht, während Bond und Q durch das Labor gingen und vor allem im Hintergrund das Geschehen beobachtete. Da ist der trockene Humor von Q, der mit einem Gipsbein im Rollstuhl anrollt.

Bond: „Na, Ski-Unfall gehabt?“
Q: [Schießt eine Rakete aus dem Gips-Fuß] „Nein. Jagdunfall!“

Oder der Mitarbeiter, der in einer Telefonzelle den Hörer abnimmt und dann überraschend von einer Art Airbag an die Scheibe gepresst wird. Etwas später wird die Telefonzelle abtransportiert, der arme Mann klemmt dabei immer noch wimmernd an der Scheibe – und niemand im Labor beachtet ihn dabei.

Dann ist da der Schleudersitz, der anscheinend zu stark eingestellt ist. Im Hintergrund hört man ihn hart aufschlagen und das Klappern und Scheppern von Gegenständen, die dabei kaputt gehen.

Zu guter Letzt begutachtet Bond ein langes Sandwich (heutzutage in Neu-Deutsch: ein „Sub“ 🙂 ), und der Zuschauer fragt sich bereits, welche originelle Waffe sich wohl darin befinden mag. Am Ende entpuppt es sich dann aber doch bloß als Qs Mittagessen…

So muss ein Bond sein.

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Ausfallerscheinungen

Ohne Fleiß kein Preis
Die derzeit langen Arbeitszeiten fordern wohl allmählich ihren Tribut.

Um einem Fehler auf die Schliche zu kommen, führten mein Kolege und ich den Programm-Code Schritt-für-Schritt aus. An einer Stelle, die uns wichtig erschien, starteten wir zusätzlich die Suchfunktion des Editors und suchten nach allen Vorkommen einer bestimmten Variable.

Die Variable wurde häufig benutzt und so suchten wir im Code fleißig weiter nach dem Fehler, und zwar nach wie vor Zeile für Zeile.

Der große Schreck!
Wieso sprang die Textmarkierung plötzlich mehrere Zeilen weiter als erwartet? Das dürfte nach der Programmlogik überhaupt nicht passieren!

Des Rätsels Lösung
Wir hatten ediglich die Textmarkierung der Suchfunktion weitergeklickt, nicht aber die Code-Ausführung. Wir hatten es nur nicht gemerkt, weil besagte Variable in fast jeder Zeile vorkam und die Suche nach ihr dewegen fast wie die schrittweise Ausführung des Programms aussah.

Dass so etwas zwei Leuten, die zusammen auf den Code sehen passiert, spricht vor allem dafür, dass die Uhrzeit zu spät und die Erhohlungszeit zu kurz war.

Ich brauche mal Urlaub.

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Die 100-Stunden -Woche

Manche Tage sind Mist.
Letzter Dienstag war so einer.

Da hätte die Abnahme der Software sein sollen, die ich mit einem Kollegen zusammen entwickelt habe und inzwischen weitgehend alleine betreue.

Das Plus 1 Phänomen
Wie das mit Abgabeterminen jeder Art so üblich ist, so fehlt am Ende immer das letzte Quäntchen Zeit, um das Programm „wasserdicht“ zu bekommen. Ich habe mal gelesen, das so etwas als das „Plus 1 Phänomen“ bezeichnet wird. Es fehlt immer genau eine Zeiteinheit mehr als man zur Verfügung hat. Sprich: Es man bräuchte nur eine Stunde mehr, um das Referat fertig zu stellen, oder eine Woche mehr für die Diplomarbeit oder – in meinem Fall – einen Tag mehr für ein stabiles Setup.

Zeit und andere knappe Ressourcen
Derzeit äußert sich das so, dass wir am Montag von 9:00 Uhr (morgens) bis um 2:00 Uhr (leider auch morgens) dafür schuften mussten. Zusammen mit besagtem Kollegen bereiteten wir nach bestem Wissen und Gewissen alles vor und, soweit es eben unter den gegebenen zeitlichen Umständen verträglich war, testeten so gut es ging.

Als ich tatsächlich im Bett lag, war es immerhin schon 3:20 Uhr, wirklich schlafen konnte ich zu allem Überfluss aber nicht. Am Ende bekam ich gerade einmal 2,5 Stunden Schlaf, denn ich musste schon um 7:30 Uhr beim Kunden sein, um die DVDs abzuliefern.

Geiselhaft
Mein Plan war einfach:

  • die DVDs abliefern
  • zurück nach Hause
  • ein Stündchen Schlaf nachholen
  • und dann zur Arbeit fahren.

Weit gefehlt.

Kaum, dass ich die DVDs abgegeben hatte, beschloss die Projektleiterin dort, erst einmal die DVDs auf Lesbarkeit in den Laufwerken zu prüfen. Damit hatten wir in der Vergangenheit leider schlechte Erfahrungen gemacht, insofern war diese Sorge nachvollziehbar.
Anstatt aber die Scheiben eine nach der anderen in das Laufwerk zu schieben und so zu sehen, ob es mit den gebrannten DVDs zurecht kommt, wurde gleich das Setup gestartet. An dieser Stelle wurde mir klar, dass ich nicht mehr weg gelassen würde, bis die Installation mit allen DVDs fertig war.

So wurde ich zur Dienstleistungs-Geisel.

Und siehe da, nachdem mein Kollege und ich uns die Nacht um die Ohren geschlagen hatten, gingen trotzdem noch Dinge schief. 🙁

Das war wohl nix mit dem frühen Feierabend!
Im Gegenteil, der Arbeitstag war wieder überdurchschnittlich lang. Immerhin nicht ganz so extrem wie der Vortag, aber Montag und Dienstag zusammen erreichte ich dennoch eine gesamte Arbeitszeit von 32 Stunden!

Durchhalten, bald ist es vorbei!

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